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Auf dem Weg zur
Stahlindustrie 4.0

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Innovation aus Tradition

Von der industriellen Revolution bis ins Internet-Zeitalter – der Werkstoff Stahl ist Möglichmacher und Technologietreiber. Seit 1685 schreibt Dillinger diese Geschichte des Fortschritts mit. Durch innovative Verfahren, optimierte Prozesse und immer leistungsstärkere Anlagen verschieben wir permanent die Grenzen des Machbaren. Mit wegweisenden Produkten und Leistungen verfolgen wir den Anspruch, unseren Kunden maximalen Vorsprung zu geben. So wurde ein Großteil der circa 2.000 von uns angebotenen Stahlgüten in den letzten 10 Jahren entwickelt. Und damit Ihnen Dillinger in Zukunft noch schneller und flexibler die besseren Lösungen liefert, setzen wir in immer mehr Bereichen unserer Prozesskette auf Technologien der Industrie 4.0.

Auf dem Weg zur
Stahlindustrie 4.0

Je komplexer die Produktionsprozesse und je maßgeschneiderter die Produkte und Serviceleistungen, desto größer ist der Nutzen einer umfassenden Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten. Deshalb bietet das Internet der Dinge und Dienste insbesondere für die Stahlindustrie einzigartige Chancen, um Produktivität, Qualität, Flexibilität und Effizienz zu steigern. Bei Dillinger haben wir das sehr früh erkannt und bereits viele Voraussetzungen geschaffen, um die zukunftsweisenden Technologien zu implementieren –  von der Logistik über die Fertigung und Qualitätssicherung bis zur Instandhaltung. Den Weg zur Stahlindustrie 4.0 gehen wir konsequent weiter, denn an der Spitze dieser Bewegung bringen wir uns und unsere Kunden in die beste Position, um dem weiter steigenden Kosten- und Wettbewerbsdruck erfolgreich zu begegnen.

Einige Beispiele

Innovative Produkte

Dillinger Grobbleche in den größten
Offshore-Schwerlastkranen der Welt

Wo Format, Stabilität und Qualität von Stählen existenziell sind, gelten die hochfesten Dillinger Grobbleche als unverzichtbar. So auch in den Offshore-Schwerlastkranen vom Typ MTC 78000, die mit ihrer Tragkraft von 2.000 Tonnen weltweit zu den größten ihrer Art zählen. Deren Einsatz auf den ebenfalls größten Schwerlastschiffen der Welt, wie der OSA Goliath im Golf von Mexiko, geht an die Grenzen der Belastbarkeit von Gerät und Werkstoff. Neben dem außergewöhnlichen Eigenschaftsspektrum mit Streckgrenzen bis 690 MPa gaben die einzigartige Dicke und Abmessungsvielfalt unserer Grobbleche den entscheidenden Impuls, diese Hochleistungsstähle im MTC 78000 einzusetzen.

140 mm dicke TM-Bleche mit allgemeiner
bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

Auf unseren werkstoffseitigen Fortschritt folgt jetzt die bauaufsichtliche Zulassung. Dillinger bietet als einziger Hersteller thermomechanisch (TM) gewalzte Bleche der Güte S355 M/ML auch bis 140 mm Dicke an. Diese bieten einen doppelten Vorteil: Zum einen gewährleistet die abZ nach den Landesbauordnungen geprüfte Sicherheit bis 140 mm, zum anderen schafft das Plus an Dicke mehr Möglichkeiten für den Konstrukteur.

Umwelt und Energie

Abwärmenutzung beim Brammenstoßofen 3

Die Produktion von Grobblechen ist sehr energieintensiv. Deshalb verfolgen wir das Ziel, unsere Prozesse und Anlagen so effizient wie möglich zu betreiben. Ein Beispiel hierfür ist der Einbau der Verdampfer im Brammenstoßofen, womit im Jahr ca. 50.000 Tonnen Dampf zusätzlich erzeugt werden. Mit dieser Dampfmenge könnten beispielsweise 2.000 Haushalte geheizt werden. Der Abdampf wird ohne Umwege in unser Dampfnetz eingespeist und dient der Beheizung von Gebäuden, Anlagen und Tanks. Gleichzeitig schont die Dampferzeugung aus Abwärme die Umwelt, da der Dampf zukünftig nicht durch die Verfeuerung von Brennstoff erzeugt werden muss. Die ausgeklügelte Abwärmenutzung am Brammenstoßofen 3 ist ein Musterbeispiel für aktiven Umweltschutz und die Maximierung der energetischen Effizienz.

Umweltschonende Energieerzeugung

Innovative Produkte aus Stahl, wie Windkraftanlagen oder moderne Kraftwerke, sparen sechsmal mehr CO2 ein, als ihre Herstellung verursacht. Das zeigt eine Studie der Boston Consulting Group. Einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieerzeugung leisten wir bei Dillinger beispielsweise mit der Lieferung von rund 62.000 Tonnen Stahl für die Offshore-Windparks Westermost Rough (Nordsee) und EnBW Baltic 2 (Ostsee). Sie versorgen im Jahr mehr als 150.000 britische bzw. 340.000 deutsche Haushalte mit umweltfreundlichem Strom. Damit können jährlich über eine Million Tonnen CO2 eingespart werden.

Grobblech-Forschung

Grobblech-Forschung

Im Zentrum unserer Grobblech-Forschung steht die anwendungsorientierte Forschung für spezielle Kundenwünsche, die nicht in unserem Lieferprogramm stehen. Ziel der Dillinger Forscher ist es, durch ein besseres Verständnis der Mikrostruktur und mit Hilfe computergestützter Modelle neue Eigenschaftskombinationen designen zu können – ohne langwierige und kostenintensive Betriebsversuche. Mit unseren materialwissenschaftlichen Kenntnissen und modernen Hilfsmitteln, wie dem Rasterelektronenmikroskop, können wir die Grenzen des Machbaren noch weiter verschieben.

Unterstützung des Lehrstuhls für Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der Saar-Universität

Wir bei Dillinger wollen über die gemeinsame Forschungsarbeit die hohe Qualität unserer Grobbleche aus Stahl weiter verbessern. Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen und Erdöl-Bohrinseln in aller Welt sind Beispiele für Bauwerke, in denen Dillinger Hochleistungsstähle zum Einsatz kommen. Die dort verwendeten Stahlgrobbleche müssen auch nach jahrelanger extremer Beanspruchung einen sicheren Betrieb der Anlagen gewährleisten. Bei der Herstellung dieser Spezialstähle müssen viele kleine Stellschrauben gedreht werden, um die extrem hohen Anforderungen in diesen Anwendungsbereichen zu erzielen. Diesen komplizierten Prozess wollen wir gemeinsam mit der Universität des Saarlandes weiter optimieren.

Mehr als 333 Jahre Dillinger

Dillinger ist eines der ältesten Unternehmen Europas. Die Anforderungen, Verfahren und Technologien haben sich über die Jahrhunderte geändert, aber unseren Werten sind wir bis heute treu. Zuverlässig, partnerschaftlich und dynamisch setzen wir immer wieder neue Meilensteine:

1685
1804
1809
1828
1897
1961
1975
1976
1981
1984
1985
1991
1992
1998
2013
2016
2020
2023

Der lothringische Adlige Charles Henri Gaspard de Lenoncourt erhält vom französischen König Ludwig XIV die Genehmigung, in der Herrschaft Dillingen Eisenhütten, Stahlwerke und Schmelzen einzurichten – die Geburtsstunde von Dillinger.

Als eine der ersten Hütten auf dem Kontinent nimmt Dillinger ein Blechwalzwerk in Betrieb und kann dadurch großflächige Blechtafeln mit glatter Oberfläche in gleichmäßiger Stärke produzieren.

Das Unternehmen erhält die Rechtsform einer Aktiengesellschaft und ist damit die älteste AG in Deutschland.

Die Hütte legt den Grundstein ihrer betrieblichen Sozialpolitik und zahlt erstmals Arbeitern eine Unterstützung bei Krankheit und Unfall sowie langjährigen Mitarbeitenden eine monatliche Pension.

In Dillingen nimmt das erste elektrisch betriebene Feinblechwalzwerk des Kontinents seine Arbeit auf.

Die weltweit erste Stranggießanlage für Brammen geht in Dillingen in Betrieb und liefert Brammen mit einem Querschnitt von 1 500 x 200 mm.

Das Unternehmen wird in einem bundesweiten Wettbewerb zum wiederholten Mal für seine Umweltschutzmaßnahmen auf dem Hüttengelände und für die Pflege des Hüttenwaldes ausgezeichnet.

Dillinger stellt erstmals thermomechanisch gewalzte Röhrenbleche her.

Als erster Schritt zur gemeinsamen Roheisenerzeugung aller Saarhütten wird die ROGESA und im Jahr darauf die Zentralkokerei Saar gegründet.

Dillinger produziert als erstes Unternehmen weltweit Längsprofil-Bleche: Bleche, deren Dicke sich über die Länge kontinuierlich verändert und erschließt sich damit neue Märkte.

Mit Inbetriebnahme einer 5,5-m-Quartostraße kann man nun Bleche bis zu einer Fertigbreite von 5 200 mm walzen.

Dillinger, Usinor-Sacilor und die Mannesmannröhren-Werke gründen die gemeinsame Gesellschaft Europipe zur Produktion von geschweißten Großrohren.

Das Grobblechwalzwerk GTS Industries im französischen Dünkirchen wird Tochtergesellschaft von Dillinger und 2014 in Dillinger France umbenannt.

In Dillingen geht die erste Stranggießanlage der Welt mit 400 mm Brammendicke und Soft-Reduction in Betrieb, eine Investition in Höhe von 200 Millionen DM.

Steelwind Nordenham nimmt die Produktion auf. Das Werk, eine Tochtergesellschaft von Dillinger, ist auf die Herstellung von XXL-Monopiles und Transition Pieces für Offshore Windkraftanlagen spezialisiert.

Die neue Vertikal-Stranggießanlage CC6 – die mit über 400 Millionen Euro größte Einzelinvestition am Standort Dillingen – setzt in allen Dimensionen Maßstäbe und sorgt 2017 für einen neuerlichen Rekord: Mit 600 mm wird die dickste Bramme der Welt gegossen!

In Dillingen wird erstmalig in Deutschland im Regelbetrieb Wasserstoff als Reduktionsmittel im Hochofen eingesetzt.

Im Dezember erhalten Dillinger, Saarstahl und die gemeinsame Tochter ROGESA den jeweiligen Förderbescheid für das historische Transformationsprojekt Power4Steel.