Sonnenschirme
für Medina

250 überdimensionale Sonnenschirme bilden ein Dach von insgesamt mehr als 156.000 m², d.h. einer Fläche von ca. 22 Fußballfeldern und geben so den Pilgern in Medina Schutz vor der Sonne. In weniger als 15 Minuten lassen sich die Schirme komplett öffnen und schließen. Die dafür benötigten Zugstangen wurden in Brennbetrieben gefertigt. Dabei mussten engste Toleranzen eingehalten werden, da es sich hierbei um bewegliche, sehr passgenaue Teile handelt.

Auf der Piazza der Prophetenmoschee im saudi-arabischen Medina – die zweitheiligste Stätte des Islam nach der Großen Moschee in Mekka – stehen Sonnenschirme ganz besonderen Ausmaßes: 250 Schirme mit einer Höhe von gut 20 m. Realisiert wurde das Projekt von der Firma Liebherr. Jeder dieser Schirme überdeckt eine Fläche von 625 m² (25 x 25 m) und bietet bis zu 800 Pilgern Schutz vor Sonne und Temperaturen von bis zu 50 °C. Durch die neuen Schirme können insgesamt mehr als 156.000 m² Schattenfläche auf der Piazza genutzt werden – das entspricht etwa 22 Fußballfeldern.

Die überdimensionalen Sonnenschirme fügen sich sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand architektonisch in die Bauweise der Moschee ein. Geschlossen bilden die Schirme die Umrisse kleiner Minarette ab. Jeder Schirm wiegt 45 Tonnen und ist mit einer vergoldeten Spitze und Krone versehen. Außerdem besitzen die Schirmarme eine Verkleidung aus Mosaikfliesen in Leichtbauweise. Die mit Ornamenten dekorierte Membran besteht aus Teflonmaterial. Vervollständigt wird die Ausstattung durch vier hochwertige Lampen und eine Mastverkleidung aus Granitplatten.

Die Schirme werden über einen elektromechanischen Antrieb geöffnet und geschlossen. Eine zentrale und individuell programmierbare Einheit steuert und überwacht die Bewegungen aller 250 Schirme, die in weniger als 15 Minuten komplett auf- und eingefaltet werden können.

Dillinger lieferte für dieses außergewöhnliche Projekt ca. 2.600 t DILLIMAX 690 und DILLIMAX 965 in Blechdicken bis 70 mm. Aus den gelieferten Blechen wurden Brennteile gefertigt, die u.a. zu Zugstangen verarbeitet wurden. Auch die Anarbeitung, d. h. Schweißen, mechanische Bearbeitung, Abrundung der Kanten oder Sandstrahlen der Teile erfolgte zum Teil in Brennbeschneidbetrieben. Da es sich bei den Zugstangen um bewegliche, sehr passgenaue Teile handelt, über die der gesamte Mechanismus des Schirmes in Gang gesetzt wird, mussten engste Toleranzen eingehalten werden.